Die älteste Erwähnung des Ortes Batzdorf erfolgte 1272 durch die urkundliche Nennung eines Heinricus de Batensdorph im Codex Diplomaticus Saxoniae. Das deutet darauf hin, daß in Batzdorf seit dieser Zeit ein Herrensitz bestanden hat.
Das Schloss Batzdorf gehört seit dem 15. Jhd. zum Grundbesitz der Familie von Miltitz. In den Jahrhunderten ist die verwinkelte Schlossanlage mit Herrenhaus, Saalbau und Kapelle zu einem dichten Ensemble zusammengewachsen. Vor allen Dingen war es Ernst von Miltitz, der Anfang des 16. Jahrhunderts mit seiner Bautätigkeit dem Schloss seine bis heute sichtbare Gestalt gab.
Im August 1945 wurden die letzten Besitzer von Friesen und Miltitz und deren Pächter aus dem Schloss vertrieben. Das Schloss wurde geplündert und dem Verfall preisgegeben. Zunächst diente es der Beherbergung von Aussiedlern und wurde landwirtschaftlich genutzt. In den sechziger und siebziger Jahren fand es als Kinderferienlager und als Dorfklub Verwendung. Die Aussenfassade wurde für den Einbau eines Dorfkonsums aufgebrochen.
Schließlich war Mitte der achziger Jahre die Bausubstanz so desolat, das seitens der Denkmalpflege ein Teilabbruch in Erwägung gezogen wurde. In dieser heiklen Situation wurde das halbverfallene Kleinod 1984 vom Restaurator Joseph Schmidt entdeckt. Nach Erwirkung einer „vorübergehenden Nutzung der Räume“ folgten mehrere Enthusiasten und Künstler nach. Sie sahen im Schloss die Möglickeit zur Schaffung von Arbeitsräumen und Freiraum für die persönliche und berufliche Entfaltung. Schrittweise wurden erste Notsicherungen durchgeführt und Wohnraum geschaffen. Heute ist ein gemeinnütziger Verein Eigentümer des Schlosses, das mit viel persönlichem Engagement und Fördermitteln restauriert werden konnte.
Das ehem. Rittergut ist ein dem Schloßensemble vorgelagerter ehemaliger Wirtschaftshof, der das Schloß versorgte. Der ehemalige Stall wurde seit 2010 denkmalgerecht und mit ausgewählten Baustoffen behutsam ausgebaut und bringt so alt und neu zum Klingen.
Verborgen in den Hügeln der linkselbischen Täler der Gemeinde Klipphausen, liegt malerisch das verwinkelte Schloss Batzdorf. Es ist eines der drei Schlösser auf linkselbischer Seite unweit von Meissen, dem alten sächsischen Herrschaftssitz der Wettiner.
Der Dichter und Philosoph Novalis soll wochenlang Gast auf dem damaligen Rittergut Batzdorf gewesen sein. Im sogenannten benachbarten „Totenhäuschen“, hoch über dem Elbtal gelegen und mit schönster Aussicht auf die gegenüberliegenden Weinberge schreibt Novalis Teile seines Romanfragments „Die Lehrlinge zu Sais”. In dieser Dichtung „von der Liebe in und zu der Natur“ ist die Batzdorfer und Scharfenberger Landschaft wiederzuerkennen, die ihn hier inspiriert hat.
Schloßstr.1 / OT.Batzdorf
01665 Klipphausen
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