Vier Kilometer entfernt von der Altstadt Bamberg, im sogenannten Gärtnerland, erwarb 1698 Carl Sigmund Freiherr von Aufseß das „Seehöflein samt Hofstat, 7 Weiherlein und 6 Tagwerk Wiesen um 800 fl.“ Sein Neffe Philipp Friedrich begann 1723 mit dem Neubau des Aufseßhöfleins als sog. Lustschlösschen, wo man den Sommer verbringt, auf die Jagd geht, Feste veranstaltet und es sich gut gehen lässt. Als Baumeister leistete er sich wahrscheinlich den Architekten des Fürstbischofs, Johann Dientzenhofer, damals der Beste, der auf dem regionalen Markt zu haben war.
Nachdem durch die Nachfolger das reiche Erbe aufgebraucht war, kam das Aufseßhöflein 1777 unter Zwangsverwaltung. Die Jahre der napoleonischen Kriege setzten dem Schlösschen weit mehr zu als die bisherige Verwahrlosung. 1839 erwarb der Bamberger Gärtner Johann Leumer das Schlösschen und verwandelte es in ein landwirtschaftliches Anwesen. Der Teich wurde trockengelegt, die große Freitreppe abgebrochen und der Saal als Heuboden und Hühnerstall genutzt. Das Schlösschen wird bis 2002 als Bauernhof genutzt, bis es verkauft werden soll.
Trotz Notsicherungsmaßnahmen verschafften sich immer wieder Eindringlinge Zugang ins Schlösschen und verheizten z.B. die Treppe und zerstörten Deckengemälde. Stephan und Andrea Fiedler lasen davon in der Zeitung und erwarben kurz entschlossen das Aufseßhöflein, das sie seit ihrer Kinderzeit kannten. Trotz aller Warnungen von Freunden und Wohlmeinenden hatten sie den Mut, diese Riesenaufgabe anzugehen. Bis zu einem gewissen Grad wussten sie, worauf sie sich einließen, denn sie hatten schon acht alte Häuser saniert und für eines erhielten sie sogar den Denkmalpreis der Hypokulturstiftung.
Von 2011 bis 2015 haben sie mit unendlich viel Eigenleistung das Haus renoviert, haben allein oder mit Freunden jedes Wochenende und viele Abende auf der Baustelle verbracht, um z.B. das ganze riesige Dach zu decken, wurden Spezialisten für barocke Fehlböden und haben zusammen mit ihrem Architekten, Michael Schelz, jede Schwierigkeit gemeistert. Sie haben eng mit den Behörden zusammengearbeitet und bekamen von vielen Stellen finanzielle Unterstützung: von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Oberfrankenstiftung, dem
bayerischen E-Fonds, der Bundesrepublik Deutschland und der Stadt Bamberg. Nur so waren die hohen Kosten für die Restaurierung zu stemmen.
Die Altstadt von Bamberg gehört zum UNESCO Welterbe. Viele berühmte Sehenswürdigkeiten erwarten Sie: Der Bamberger Dom mit dem Bamberger Reiter, Alte Hofhaltung mit Historischen Museum, Neue Residenz mit Prunkräumen und Rosengarten. Das Alte Rathaus mitten in der Regnitz und Klein Venedig, Kloster Michaelsberg und die Altenburg. Das Gärtnerviertel mit dem Gärtner-und Häckermuseum, viele lokale Brauereinen und vieles mehr…
Kulturell erwarten sie die Bamberger Symphoniker - Bayerische Staatsphilharmonie, das E-T-A-Hoffmann-Theater und viele Museen.
Die Altstadt ist vom Aufseßhöflein zu Fuß in 30 Minuten oder mit dem Stadtbus zu erreichen. Das neben dem Hauptgebäude gelegene Ferienhaus wurde mit Bezug zur Lage und Geschichte des Gebäudes gestaltet.
Die Umgebung bietet zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten: Schloß Seehof in Memmelsdorf (6 km), Schloß Weißenstein Pommersfelden (20 km), Kanufahren in der fränkischen Schweiz (30 km), Baumwipfelpfad Steigerwald (30 km).
Aufseßhöflein 1
96050 Bamberg